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HWL im Coworking Space

Hauswirtschaft eröffnet interessante Karrieren, dafür ist die 30-jährige Thekla Dayen ein Beispiel. Die ausgebildete Hauswirtschafterin und Technikerin für Ernährungs- und Versorgungsmanagement arbeitet nach ihrem BWL-Studium heute als Coworking- und Event-Managerin bei der Volks- und Raiffeisenbank in Norderstedt bei Hamburg.

„Ich hoffe, es ist ok, wenn ich Dich duze? Im Coworking und bei Start-ups duzt man sich“, empfängt Thekla Dayen unsere rhw-Autorin Alexandra Höß. Das verwundert zunächst schon ein wenig im normalerweise doch eher konservativem Bankumfeld. Doch im „Camp Nord“, so heißt das 170 Quadratmeter große Coworking Space im 2. Obergeschoss der Ende 2019 neu gebauten Norderstedter Bank, ticken die Uhren anders. Hier wird das Thema „New Work“ mit Leben gefüllt.

Coworking – was ist das überhaupt? Beim Coworking (englisch für „zusammenarbeiten“) kommen Menschen aus verschiedenen Branchen – meist mit digitalem Hintergrund – in gemeinsamen Büroräumen zusammen. Im Camp Nord kann man sich durch eine Mitgliedschaft einen Arbeitsplatz mieten. Die Mietzeit läuft mindestens einen Monat.

25 Campies sind es geworden

Die Mieter im Camp Nord haben beruflich nichts mit der Bank zu tun. „Meine Campies haben alle einen digitalen Hintergrund. Die Branchen sind jedoch so verschieden wie unsere Campies selber. So finden sich hier Programmierer, Marketing- und Finance-Menschen, Geologen, Beratende, Menschen aus der Musikbranche und aus dem Gesundheitswesen. Darunter sind auch vier Start-ups“, erklärt Thekla Dayen, die seit Oktober 2021 im Camp als Coworking-Managerin arbeitet.

Netzwerken und Austausch gehören dazu

Ihre Aufgabe ist dabei unter anderem, das Camp Nord mit den richtigen Leuten mit dem richtigen Hintergrund zu füllen. Denn beim Coworking geht es nicht nur ums Arbeiten, das Netzwerken und die Community sind genauso wichtig. „Die Coworker kommen zu uns, um unter Menschen zu sein. Manch einer hat es allein zu Hause nicht mehr ausgehalten“, so Thekla Dayen. Ob der kurze Schnack an der Kaffeemaschine oder auf der Dachterrasse, ein Match an der Tischtennis-Platte, Tipps zu Programmiersprachen, der Austausch über Finanz- und Steuerfragen oder das Feierabendbier: all dies ermöglicht das Camp.

Und Thekla Dayen kümmert sich darum, dass es allen gut geht. Sie bestellt guten und fair gehandelten Kaffee und auch die Lieblingsteesorten der Camp-Bewohner. Süßigkeiten und Eis gibt es immer genug, aber auch Handcreme und Haarspray werden von der Coworking-Managerin besorgt. Sogar Ein-Liter-Maßkrüge wurden auf Wunsch der Campies angeschafft, um sich Wasser vom Wasserspender zu holen. Im Sommer wird schon mal mit Wasserpistolen gespritzt und ein Bälle-Bad ist in Planung. „Das Mentale darf nicht fehlen und so habe ich für alle meine Campies ein offenes Ohr für ihre Wünsche und Anliegen und auch mal für Herzschmerz-Themen.“

Außerdem gibt es einmal im Monat das Camp-Lagerfeuer. Dann wird Essen bestellt und ein Coworker stellt sich oder das Unternehmen für das er arbeitet oder das er gegründet hat, vor. Und es gibt auch Networking-Events zusammen mit den Bankern im Haus.

Welche weiteren Aufgaben die junge HWL noch erfüllt, dazu lesen Sie mehr in der aktuellen rhw management (Ausgabe 7-8/2022).

Foto: VReG

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